Hochwertige Produkte aus der näheren und unmittelbaren Umgebung zu kaufen, wird für Verbraucher immer wichtiger. Einer Umfrage aus dem Jahr 2020 zufolge achten bereits 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher darauf, Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst sowie Eier aus regionaler Erzeugung zu beziehen. Doch nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch bei anderen Produkten steigt das Interesse an regionaler Herstellung. Wird in Österreich produziert, so schafft das auch Arbeitsplätze. Dies betrifft nicht nur den B2C-Bereich, sondern auch den wichtigen Industriebereich und andere Branchen im Land.
Produktion in Österreich
Teile oder die gänzliche Produktion ins Ausland zu verlegen ist heutzutage gang und gäbe. Grund dafür sind zumeist niedrigere Lohn- und Produktionskosten. Doch nicht zuletzt in der Corona-Pandemie hatten jene Unternehmen geringere Schwierigkeiten, die in Österreich produzieren. Dazu zählen beispielsweise zahlreiche Unternehmen am Wirtschaftsstandort Oberösterreich: HappyFoto produziert nach wie vor in der Zentrale in Freistadt und bietet online auch Einblicke in dessen Fotolabor, wodurch Kunden ein hohes Maß an Transparenz erhalten. In Oberösterreich werden auch Fahrzeuge bzw. automotive Komponenten produziert, von den Unternehmen BMW, KTM oder MIBA. Mit der voestalpine und AMAG befinden sich in dem Bundesland außerdem zwei wichtige Player aus der Metallerzeugung und -bearbeitung.
Was Regionalität für den Verbraucher so beliebt macht
Regionale Erzeuger und Anbieter von Produkten und Service-Dienstleistungen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Qualität und Transparenz aus. Ermöglicht wird dies im Lebensmittelbereich durch die gute und problemlose Erreichbarkeit der Erzeugerbetriebe, oft in familiärer Hand und die Abgabe der Produkte direkt an den Kunden über Hofläden, welche sich direkt auf dem Gelände des Erzeugers befinden. Hierdurch gewinnt der Kunde einen direkten Einblick in die Produktion seiner Ware. Der direkte Kontakt zu den Angestellten und oft auch zu den Geschäftsführern und Inhabern des Betriebes stellt eine besondere Bindung dar. Doch auch in den Supermärkten und kleineren Lebensmittelgeschäften kann zwischen zahlreichen regionalen Produkten ausgewählt werden.
Regionalität wird als besonders sozial eingestuft, weil dieses System auch in der jeweiligen Region Arbeitsplätze zur Verfügung stellt und die Erzeugung von Achtsamkeit gegenüber Menschen, Tieren sowie der Umwelt geprägt ist. Durch kurze Wege, artgerechte Haltung der Nutztiere und den sinnvollen Umgang mit der Schädlingsbekämpfung beim Anbau von Pflanzen wird die Natur geschont, in ihrer Struktur erhalten. Das trägt auch zum Schutz bzw. zur Verbesserung des Klimas bei.
Regional erzeugte Produkte lassen sich durch ihre Herstellung nahe am Verbraucher in ihrer Qualität besser einschätzen und überprüfen. Dies gilt nicht nur für den Kunden selbst, sondern auch für Initiativen und Behörden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Lebensmittel und weitere Produkte in ihrer Qualität einzuschätzen und zu testen, um den Kunden eine hohe Sicherheit zu gewährleisten. Zur Qualitätsprüfung, Sicherung und zur Erhebung eines Qualitätsstandards nutzt Österreich, genau wie andere europäische Staaten auch, Siegel, Zertifikate, und Gütezeichen. Diese sind bei geprüften Produkten unverkennbar angebracht und informieren den Kunden über die Qualität der Ware.
Die österreichischen Gütezeichen und was sie aussagen
Die österreichischen Gütezeichen sollen dem Verbraucher Klarheit über die getesteten Produkte und deren Qualität vermitteln. Sie garantieren eine langfristige und gleichbleibende Qualität und stellen sicher, dass die Ware ausschließlich gute und reine Rohstoffe enthält, welche den Genuss und die Gesundheit der Kunden sicherstellt. Hierbei unterteilen sich die zahlreichen Gütezeichen in nationale Gütezeichen, internationale Gütezeichen sowie Gütezeichen, welche sich auf eine Branche beziehen, und innerhalb dieser die Leistungen und Angebote prüfen.
Die nationalen Gütezeichen stehen für die Heimat
Das Austria Gütezeichen zeichnet Waren und Produkte aus, die ausschließlich oder in weiten Teilen in Österreich hergestellt oder produziert worden sind. Dies gilt insbesondere für Nahrungs- und Lebensmittel. Dabei handelt es sich um ein hohes Qualitätsmaß, welches ständig und fortlaufend geprüft wird. Sollte bei der Herstellung eines Nicht-Lebensmittels beispielsweise Technologie aus einer anderen Gegend oder aber gar aus einem Fremdstaat Anwendung gefunden haben, so ist dies genauestens nachzuweisen. Mindestens 50 Prozent der Herstellungsverfahren und Schritte müssen aus Österreich stammen.
Bereits seit dem Jahr 1992 existiert das Gütezeichen Österreichischer Musterbetrieb. Hierbei geht es nicht um Waren oder Produkte, sondern die Prüfung bezieht sich auf deren Hersteller und seine Betriebsstätte. Dazu gehören beispielsweise Hotels und Restaurants, Bäckereien und Metzgereien sowie Dienstleistungsbetriebe und das Gewerbe. Dabei wird das Know-how und die Führung eines Unternehmens sorgfältig, beispielsweise durch die Maßstäbe der ISO-Zertifizierung geprüft, um das Gütezeichen dann dem Betrieb verleihen zu können.
Das internationale Gütezeichen
Bei dieser Gütekontrolle handelt es sich um die Prüfung österreichischer Betriebe, welche Waren auch aus nicht-inländischem Ursprung herstellen oder Produktionsstätten im Ausland betreiben. Da diese Unternehmen ihre Produkte aber in Österreich in den Handel bringen unterliegen sie dieser Prüfung, um eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen und dem Kunden eine Warentransparenz anzubieten. Mit dem Gütezeichen wird bestätigt, dass die im Ausland erzeugten Produkte den hohen österreichischen Standards entsprechen. Um das Gütezeichen International zu erhalten, müssen sich Unternehmen an akkreditierte Prüfstellen wenden.
Branchenspezifische Gütezeichen
Hierbei werden vor allem Dienstleistungen am Kunden auf ihre Qualität geprüft. So werden die Struktur der Ausführung von Dienstleistungen, die Kundenfreundlichkeit, der Nutzen der Dienstleistung sowie die Zufriedenheit der Kunden, nach den Richtlinien der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität, kurz ÖQA, getestet. Neben der Garantie der Sicherheit für die Kunden bei Inanspruchnahme dieser Dienstleistung, werden hierbei auch Verbesserungen erkannt und den Dienstleistern als Vorschlag oder Auflage transparent gemacht. Die Verbesserung eines Services wir dabei fortlaufend kontrolliert, um dem Verbraucher und Nutzer dieser Dienstleistung eine hohe Qualität zu gewährleisten. Nur sich weiterentwickelnde Dienstleister erhalten dieses Gütesiegel.